Auf den Spuren der Altonaer Kolonialherren am 9.Oktober 2021

Nach langer Coronapause konnten wir endlich wieder eine kleine Exkursion starten.
Geführt von Hinimari Jokinen vom Verein „Hamburg Postkolonial“ und unter dem Titel "aus Baltimore Toback, aus Surinam Kaffee, aus Afrika Gummi" (Zitat Caspar Voght) ging es für unsere Reisegruppe fußläufig durch das alte Altona.
Welchen Handel trieben nun die Altonaer Kaufleute, damals noch unter dänischer Flagge? Mit welchen Mittel kamen sie zu ihrem Reichtum?

Diese und andere Fragen beantwortete Hanimari Jokinen und stoppte an aussagekräftigen Stationen um über die Historie des Bezirks und ihrer Kaufmannschaft aufzuklären.

Zusammen mit unseren interessierten Gästen von den Sonntagsdialogen gelang eine aufschlussreiche Exkursion.

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Der Zeitzeuge – Stadtteilrundgang – Vor dem Hüxtertor – 5. Oktober 2019

Der Bau des Elbe-Lübeck-Kanals spielte eine entscheidende Rolle für die Bebauung des Gebietes zwischen Kanal und Falkenstraße mit Gewerbebetrieben. Hier wurden Güter von der Schiene auf die Wasserstraße oder umgekehrt umgeladen.

Am Kanal

Für Kuno Dannien , unseren Zeitzeugen und Stadtteilführer, war es das Gebiet, dass er mit seinen Freunden in den dreißiger und vierziger Jahren  „unsicher“ machte. Kuno Dannien ließ „die alte Zeit“ in vielen Szenen lebendig werden und wies beim Rundgang immer wieder auf die Eckhäuser hin, die eine zentrale Rolle bei der Versorgung der Quartierbewohner mit Lebensmitteln oder Colonialwaren spielten.

Vordemhüxtertor

Falken6

 Vorbei an kunstvoll gestalteten Vorgartenzäunen ging es durch den Reiherstieg.

Reiherstieg 1

Kuno Dannien (2.v.l.) umringt von den Stadtrundgängern im Reiherstieg.

Auf besondere Gebäude, wie das Wohnhaus Falkenstraße-Reiherstieg, das im Stil des norddeutschen Backsteinexpressionismus vom Architekten Carl von Ladiges 1928 geplant wurde, wies Dannien natürlich auch hin und erklärte die baugeschichtlichen Bezüge zu anderen Gebäuden dieses Stils in Lübeck. Eine Vielzahl von Gebäuden des Wohnviertels zeigten sich im neuen Anstrich, so dass sich offensichtlich ein Aufwertungsprozess abzeichnet.

Nach eindreiviertel Stunden schloss Kuno Dannien seinen Rundgang und wir verabschiedeten zufriedene Teilnehmer.