"Tod und Jenseits - interkulturelle Schlaglichter" Vortrag am 16.11.2017

Fr. Dr. Mira Menzfeld, die gerade frisch über das Thema promoviert hat,Mira menzfeld zeigte die unterschiedlichen kulturell bedingten Umgangsformen und Verhaltensweisen mit Tod und Jenseits auf. Ihre Schwerpunkte waren dabei Afrika, Asien und Europa. Der Vortrag relativierte die "europäisch-westliche" Sichtweise über den Tod und eröffnete den Zuhörern, andere Perspektiven. So wird das Ableben eines Menschen bei einigen Ethnien in Afrika als Hexerei gedeutet und eben nicht als unvermeidbarer Verfallsprozess des menschlichen Körpers.
Auch der Übergangsprozess vom Hier ins Jenseits kann in den Kulturen recht unterschiedlich ausfallen.
So kommen in den ländlichen Gebieten Griechenlands Mehrfachbestattungen vor, da die Seelen der Toten noch eine Zeit benötigen, bevor sie im Jenseits angekommen sind. In China sind die Hinterbliebenen verantwortlich: Haben sie alles getan, um den Tod abzuwenden ?  haben sie eventuell den falschen Arzt zu Rate gezogen ?
Zusammenfassend machte Fr. Dr. Menzfeld klar, dass es eben keinen „natürlichen“ oder „verlernten“ Umgang mit Tod und Sterben gibt, sondern nur verschiedenste    kulturell verwurzelte Umgangsformen, die den  jeweiligen Kosmologien, Realitäten und Erklärungssystemen entsprechen.
Das Buch von Fr. Dr. Menzfeld zum Thema finden Sie unter
oder hier:
Natürlich und vor Allem in der nächsten Buchhandlung.
 
M. Prüß  17.11.2017
 

Unterwegs mit den Rentierhirten im Hohen Norden Russlands

Am 16. Februar 2017 hielt Hr. Prof. Dr. J. Habeck vom Institut für Ethnologie der Universität Hamburg einen Vortrag über die Rentierhirten im Hohen Norden Russlands.
Prof. Habeck zeigte in seinem Vortrag, wie sich die Rentierhaltung und die Lenbensweise der Nenzen, Komi und Ewenken im Laufe der Jahrzente und politischen Umbrüche verändert hat.
Prof. Habeck, der selber mit einem Treck unterwegs war, verstand es, die Details des Nomadenlebens vor den Zuhörern auszubreiten, ohne die Fakten und den wissenschaftlichen Hintergrund zu vernachlässigen.
Im Anschluss nahmen die Fragen aus dem Publikum kaum ein Ende. Dies war weniger auf die Qualität der Informationen des Vortrages sondern offensichtlich auf die Intensität der Berichterstattung zurückzuführen.  Ein Vortrag, der über die Paarung von neuesten wissenschaftlichen Fakten mit verdichteten Einblicken in die Lebensweise der Nomaden Interesse an der Ethnologie geweckt hat.
Habeck Rentierhaltung fuer GGVL
 Foto Prof. J Habeck
 Bericht: M. Prüß