Kolonialismus - Lübeck und die Geographische Gesellschaft - 16. März 2024

Webseite: https://www.edenluebeck.de/veranstaltungen/

Globetrotter Forum - Als Senior Expert in Uganda - 12. März 2024

Bernd Ziemens, ein ehemaliger Schulleiter, ist nun als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Senior Expert Service (SES), einer Stiftung der deutschen Wirtschaft, sehr gefragt. Er war 2022 und 2023 im Auftrag des SES dreimal in Nkokonjeru, einer kleinen Stadt in der Central Region von Uganda ca. 55 Km südöstlich von der Hauptstadt Kampala.
Herr Ziemens hat dort die Schulleitung und das Kollegium der Aunt Kevin Primary School in Fragen der Schulentwicklung beraten, z. B. beim Aufbau eines Computerraumes mit online Zugang zu Lehr- und Unterrichtsmaterialien oder Lernprogrammen und bei der Einführung partizipativer Unterrichtsformen.
Er berichtet über seine zahlreichen Erlebnisse und Erfahrungen, sowie über die Kultur und das Leben in Uganda und zeigt dazu faszinierende Bilder.

Grönland - Landschaft und Leben am Rande des Eises - 06. Februar 2024

Dr. Andreas Mieth berichtet über Grönland dessen Fläche zu 85% von Eis bedeckt ist. Doch in einem schmalen eisfreien Streifen entlang der Küsten ist eine faszinierende arktische Natur anzutreffen. Hier entfaltet sich im kurzen arktischen Sommer eine unerwartete Blütenpracht zwischen den kleinen Jäger- und Fischersiedlungen mit ihren bunten Holzhäusern. Der Kontrast zwischen dem sommerlich erstaunlich grünen Land und den blauschimmernden Eisbergen vor der Küste macht die Region zu einem faszinierenden Reiseziel.
Der Vortrag führt sowohl zu den abgelegenen Siedlungen der Ostküste Grönlands als auch zu den malerischen Dörfern der Westküste. Einen landschaftlichen Höhepunkt bietet hier die berühmte Diskobucht mit ihrer Fülle an Eisbergen. Der Gletscher Sermeq Kujalleq, der für dieses Spektakel sorgt, gilt als einer der aktivsten Gletscher der Erde, gesteigert noch durch die Wirkungen des Klimawandels, der auch und gerade vor Grönland nicht Halt macht.

Globetrotter Forum - Braunes Gold - Reise in die Kakao-Anbaugebiete der Welt - 09. Januar 2024

Dr. Silke Elwers ist seit 25 Jahren in den unterschiedlichsten Abschnitten der Kakao-Lieferkette tätig und dabei immer auf der Suche nach nachhaltigen Lösungen, auch für Lübeck‘s Süßwarenhersteller. Ihr Vortrag gewährt spannende Einblicke in die Welt des Kakaos "from Farm to Fork". Ursprünglich beheimatet in Südamerika, wird Kakao mittlerweile im gesamten Tropengürtel der Erde kultiviert. Man findet den kleinen Baum sowohl in artenreichen Waldgartensystemen als auch in ausgeräumten Monokulturen. Je nach Kontext kann sein Anbau vorteilhaft, aber auch sehr problematisch für Mensch und Natur sein. Dr. Elwers verfügt über Erfahrung im Kakaoanbau in Brasilien, Panama, Peru und Südostasien. Sie erzählt die Geschichte des Kakaos von der Pflanzung bis zur fertigen Schokolade und geht besonders auf die Bedingungen ein, unter denen die Kakaobauern auf den Plantagen arbeiten.

Diversität und Innovationsneigung von Unternehmen - Schlussfolgerungen für Lübeck - 16. November 2023

Sprungtuch e.V. Lübeck, Wahmstr. 43

Poster 16. November

Als Ergebnis der Veranstaltung wurde ein Papier erarbeitet mit dem Titel: „Handlungsempfehlungen für eine bessere Integration von Migrantinnen -Neuzugewanderten in das Arbeitsleben“

Der Text kann hier heruntergeladen werden.

Die Baikal-Amur-Magistrale - 08. November 2023

Jost Meyen beginnt seine Sibirien Reise in der Millionenstadt Krasnojarsk am Jenissei. Von hier aus fährt er mit der Bahn fast 5000 km bis an den Pazifik, wobei er die längste Strecke auf der nördlich der Transsibirischen Eisenbahn gelegenen Baikal-Amur-Magistrale zurücklegt. Er unterbricht mehrfach seine Zugreise und durchstreift Städte und Regionen, stets auch auf der Suche nach Begegnungen mit den Menschen. Seine Fotos veranschaulichen seine mit vielen Überraschungen verbundenen Reiseerlebnisse.

Die Baikal Amur Magistrale

Migration und Wertschätzung von Kulturlandschaften – Ein Vergleich von Einheimischen, Rückkehrern und Zugezogenen – 12. Oktober 2023

Sprungtuch e.V. Lübeck, Wahmstr. 43

Prof. Dr. Daniel Schiller, Uni Greifswald

Poster 12. Oktober

Rezension von Dr. M. Eickhölter aus Lübeckische Blätter zum Download

Kolumbien - Expedition zu den Aquariumfischen - 10. Oktober 2023

Kristian Kagel berichtete in einem Lichtbildervortrag über eine abenteuerliche Expedition zu den Aquariumfischen am Atabapo und am Inirida River im Schwarzwasser. Der Atabapo River bildet über einen Großteil seiner Länge die internationale Grenze zwischen Venezuela und Kolumbien und ist Teil des Orinoco-Flussbeckens. Schwarzwasser und typische Schwarzwasserfische haben bei vielen Aquarianern einen ganz besonderen Ruf.

kolumbien 024 1

Klimawandel und Migration – Was sollten wir Lübecker tun? Am 28. September 2023

Anlage 1 Max SchönMax Schön gab im Beichthaus des Hansemuseums ein Impulsreferat zu dem aktuellen Thema, das sehr viele Menschen beschäftigt.Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wurden zunächst mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke Lübeck, Dr. Meier, die energiepolitischen Zielsetzungen und Maßnahmen der Stadtwerke Lübeck vorgestellt und diskutiert. Darauf aufbauend wurde gezeigt, wie das klimafreundliche Bauen aus der Sicht des Bausenats umgesetzt werden kann und wie das städtische Bauen die soziale Durchmischung fördern kann und damit Diversität positiv erlebbar macht. Die Integration von Migranten sollte auf dieser Basis einen weiteren Anschub bekommen. Der Abend endete mit vielen interessanten Fragen aus dem Publikum.Anlage 2 Podiumsdiskussion

 

Lindemann Poster 28 September

 

Eröffnung der Veranstaltung: Dr. Steffen Lindemann

 

Impulsreferat: Max Schön

Teilnehmer der Podiumsdiskussion:
Christoph Schweizer, Geschäftsführer Stadtwerke Lübeck
Karsten Schröder, Bereichsleitung Stadtplanung und Bauordnung

Maria Reznikova, 2. Beisitzerin Forum für Migrant:innen

Moderation: Dr. Steffen Lindemann, 1. Vorsitzender der Gesellschaft für Geographie und Völkerkunde

Ein Jahr im Flüchtlingslager der Rohingya in Bangladesch. Globetrotter Forum am 5. September 2023

img 1696 3Heidi Anguria, eine Lübecker Krankenschwester arbeitete 1 Jahr im Süden Bangladeschs in einem Flüchtlingslager der Rohingya.
Im Globetrotter Forum am 05. September berichtete sie über Ihre Tätigkeit bei der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" über diese Zeit und Ihr Engagement
auch in anderen Ländern.
Seit Jahren leben im Flüchtingslager der Rohingya unter tropischem Klima und schwierigsten Lebensbedingungen auf einer Fläche die ca. dem Lübecker Stadtteil Kücknitz entspricht ca. 1 Mio Flüchtlinge, die Hälfte davon Jugendliche und Kinder. Die Rohingya-Flüchtlinge sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, um ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen. Sie haben keine Bleibeperspektive und zurück nach Myanmar können sie auch nicht. Frau Anguria berichtete bewegt von ihren Eindrücken, ihrer Arbeit, von den Menschen und dem Land.

Iran 2023 - Veränderungen brauchen einen langen Atem - 8.Mai 2023

6 Jahre als deutsche Pastorin in Teheran.
Kirsten Woland arbeitete als Auslandspastorin im Iran. Von 2016 bis 2022 betreute sie die deutsche Evangelische Gemeinde in Teheran. Sie lebte im Norden der 16-Millionenstadt, bereiste mehrfach das Land, wurde Zeuge von Liberalisierung und Aufbruch, aber auch von zunehmender Restriktion. Frau Woland berichtet anschaulich über ihre Erfahrungen und Eindrücke im Iran.

Teheran

Männerhaus der Dogon

Mali, Land der Kulturen und der Krisen, 9. Januar 2022, Vortrag Dr.Dr. Pohl, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Mali

Über 5 Thembereiche brachte Dr. Dr. Pohl seinem Publikum den Vielvölkerstaat näher.
  • Historische Entwicklung des Landes
  • Ethnische Diversität
  • Kultur des Landes
  • Jüngste Konflikte und Putsche
  • Was macht Deutschland in Mali?
Über die Königreiche Gahna und Mali bis zum Reich der Songhai schlug Dr. Dr. Pohl den Bogen
zu den ca. 30 Ethnien des Landes, deren Glauben und Kulturen.
Trotz der militärischen Konflikte, so Dr. Dr. Pohl, würde es immer noch eine lebhafte Festivalkultur geben, die u.a. auch mit deutscher Unterstützung stattfindet. Der Aufstand der Touareg, die im Verbund mit El Qaida 2012 nach Süden vordrangen führten zum Eingreifen der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich. Es lösten sich verschiedene Militärputsche ab, die das Land zusätzlich destabilisierten.
Die Militärmission MINUSMA wird im Raum Gao von der Bundeswehr getragen, die zusätzlich eine Ausbildungseinheit im Land stationiert hat.
Dr. Dr. Pohl machte an Beispielen in der anschließenden Diskussion deutlich, das es bereits eine eigenständige westafrikanische Sicht auf museale Stätten gebe, die sich nicht mit der europäischen
Decke. Daher sei eine Übertragung europäischer Sichtweisen, auch im gesellschaftlichen Zusammenleben, gelegentlich verfehlt.
Auch wenn der Weg der demokratischen Entwicklung schwierig sei, so Dr. Dr. Pohl abschließend,
betrachte er das Glas immer als „halbvoll“ und sei von einer positiven Entwicklung überzeugt. Die Bundesrepublik Deutschland sei eine tragende Säule in dieser Entwicklung.
Lübecker Völkerkundesammlung:Sammlung R. Ahrens. Jüdisch-islamisches_Amulett

Neue Schätze für die Völkerkundesammlung, Vortrag Dr. Lars Frühsorge 11.November 2021

die Sammlung des verstorbenen Bernd Muhlacks hat, mit Unterstützung der Gesellschaft für Geographie und Völkerkunde, den Weg in die Völkerkundesammlung Lübeck gefunden. Ebenso wie die Sammlung von Roswitha Ahrens.
Welche schönen Stücke der afrikanischen Kunst! Der Leiter der Völkerkundesammlung Dr. Lars Frühsorge berichtete über die
Kontaktaufnahme mit Muhlack und seine Eindrücke bei der Sichtung der Objekte.
Den Besuchern unseres Vortrags wurden die besten Stücke präsentiert. Dazu gab
unser Beiratsmitglied Lars Frühsorge Erklärungen über Verwendung, Bedeutung und Herkunft der Objekte.
Auch die Objekte der Sammlung von Roswitha Ahrens, die überwiegend Frauenschmuck aus dem afrikanischen und asiatischen Raum sammelte, konnten die Besucher bewundern.
Im zweiten Teil seines Vortrags warf Lars Frühsorge die Problematik, aber auch die Bedeutung des Sammelns und des Umgangs mit den Objekten aus dem außereuropäischen Ausland für die Museen auf. Ist doch das Thema Restitution ein unter Ethnologen, Historikern und dem fachlich interessierten Kulturpublikum ein heiß diskutiertes Thema. Mit reger Beteiligung der Besucher an der anschließenden Diskussion schloss der Vortrag.
Ein Abend, wie gemacht für die Freunde der Völkerkundesammlung.
 
Seite 139 von Karl Ferdinand Schaedler
Siehe auch:
Lübeckische Blätter 2021/7 Seite 110

Auf den Spuren der Altonaer Kolonialherren am 9.Oktober 2021

Nach langer Coronapause konnten wir endlich wieder eine kleine Exkursion starten.
Geführt von Hinimari Jokinen vom Verein „Hamburg Postkolonial“ und unter dem Titel "aus Baltimore Toback, aus Surinam Kaffee, aus Afrika Gummi" (Zitat Caspar Voght) ging es für unsere Reisegruppe fußläufig durch das alte Altona.
Welchen Handel trieben nun die Altonaer Kaufleute, damals noch unter dänischer Flagge? Mit welchen Mittel kamen sie zu ihrem Reichtum?

Diese und andere Fragen beantwortete Hanimari Jokinen und stoppte an aussagekräftigen Stationen um über die Historie des Bezirks und ihrer Kaufmannschaft aufzuklären.

Zusammen mit unseren interessierten Gästen von den Sonntagsdialogen gelang eine aufschlussreiche Exkursion.

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v.l. Renate .Kastorff-Viehmann, Hilke Thode-Arora, Lars Frühsorge

Vortrag von Fr. Dr. Hilke Thode Arora „Herbeigeholte Ferne“ im Saal der Gemeinnützigen am 27.Oktober 2020

Die Veranstaltung, als Doppelvortrag mit dem zweiten Referenten Dr. Lars Frühsorge durchgeführt, war der Auftakt zum Symposium „Völkerschau-Objekte“, das durch die Völkerkundesammlung Lübeck in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung (ZKFL) veranstaltet wurde.
Der Gesellschaft für Geographie und Völkerkunde zu Lübeck war es möglich gemacht worden diesen Vortrag zu unterstützen.
Fr. Dr. Thode Arora Leiterin der Abteilung Ozeanien im Münchener Museum „Fünf Kontinente“ und
Expertin für das Thema Völkerschauen, gab eine Übersicht über die Blütezeit der Zurschaustellung von Angehörigen fremder Völker. Sie ging auf die deutschen Impresarios, wie Hagenbeck und Sarrasani ein und schilderte die Akquirierung der Darsteller sowie Organisation der Aufführungen und der Tourneen.
Die Teilnehmer der Schauen waren während der teilweise in ganz Europa durchgeführten Tourneen nicht nur den Gefahren von Krankheiten, die in ihren Heimatländern unbekannt waren, sondern auch wissenschaftlichen Vermessungen und rassistischen Anfeindungen ausgesetzt. Dr. Lars Frühsorge zeigte in seinem Vortrag, dass  auch in Lübeck die Schauen gastierten und wies auf einige der Objekte der Lübecker Völkerkundesammlung hin, die aus den Beständen der Schauen stammen.

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Nach dem Ende der Fragerunde bedankt sich unsere Vorsitzende Dr. Renate Kastorff-Vehmann bei Dr. Hilke Thode Arora
 

Die neue Seidestraße - Vortrag von Prof. Hermann Kreutzmann am 13.Feb. 2020

Die Fotos zeigten es. Mit Fotos aus dem Stadtbild Kashgars aus den letzten 30. Jahren, machte
Prof. Kreutzmann die von den Chinesen eingeläuteten Umbaumaßnahmen der Stadt und ihrer Umgebung drastisch deutlich.
Die Stadt, ein strategisch wichtiger Punkt in der rasant vorangetriebenen Entwicklung der Handelsroute, hat sich stark verändert. Die Innenstadt wurde für Touristen „aufbereitet“ und die Bewohner in die Vororte umgesiedelt oder in Umerziehungslager verbracht. Von Kashgar aus wird sowohl die Pakistanroute über den Karakorum Highway, als auch die Route nach Westen via Tadschikistans und Kirgisistans entwickelt. Weit holte Kreutzmann in der Geschichte aus und warf dabei nicht nur Schlaglichter auf die europäischen Reisenden entlang der (alten) Seidenstraße zur Zeit des mongolischen Reichs, sondern beleuchtete auch die chinesischen Kultur- und Religionsvermittler, die westwärts zogen.
Prof. Kreutzmann präsentierte seine langjährigen Forschungsergebnisse eingebettet in Kenntnisse von „Land und Leuten“ und der dortigen Entwicklung. Ein spannender, lehrreicher geographischer Vortrag der den aktuellsten Stand der derzeit größten Infrastrukturmaßnahme unseres Globuses und deren Einfluss auf die betroffenen Ethnien und Staaten der Region schockierend deutlich machte.

Eine medizinische Partnerschaft .... Stammtisch am 3. Februar 2020

baute Prof. Klotz zwischen dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und der Onkologischen Klinik der Universität in Cernowitz auf und pflegt diese noch heute. Für Prof. Klotz waren die Literaten der Stadt, wie Karl-Emil Franzos, Paul Celan oder die Dichterin Selma Meerbaum-Eisinger und deren Werke der Link zum ersten Besuch der Stadt in der Ukraine. Am östlichen Rand der KUK – Monarchie gelegen mußte sie in der Geschichte des öfteren ihre Zugehörigkeit zu den Reichen Europas wechseln. Sie war Zentrum der einzigartigen Bukowina Kultur.
Prof. Klotz machte es mit einem Zitat von Georg Heinzen deutlich:
Czernowitz, das waren Sonntage, die mit Schubert begannen und mit Pistolenduellen endeten. Czernowitz, auf halbem Weg zwischen Kiew und Bukarest, Krakau und Odessa, war die heimliche Hauptstadt Europas, in der die Metzgertöchter Koloratur sangen und die Fiakerkutscher über Karl Kraus stritten. Wo die Bürgersteige mit Rosensträuchern gefegt wurden und es mehr Buchhandlungen gab als Bäckereien. Czernowitz, das war ein immerwährender intellektueller Diskurs, der jeden Morgen eine neue ästhetische Theorie erfand, die am Abend schon wieder verworfen war. Wo die Hunde die Namen olympischer Götter trugen und die Hühner Hölderlin-Verse in den Boden kratzten. Czernowitz, das war ein Vergnügungsdampfer, der mit ukrainischer Mannschaft, deutschen Offizieren und jüdischen Passagieren unter österreichischer Flagge zwischen West und Ost kreuzte.
In diesem amüsanten Geist ging es durch den Vortrag in dem die Besucher auch die Stadt, die
Zusammenarbeit mit der Onkologischen Klinik, Einblicke in die die dortige medizinische Arbeitsweise und die Gedenkorte für die Literaten näher kennenlernten.

Näheres zur Biographie von Selma Meerbaum Eisinger unter

https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/selma-merbaum/

Kanumodell von den Aleuten / Foto: Völkerkundesammlung Lübeck

Mehr als nur Rückgaben…am 14.Nov.2019

Ein Feuerwerk an Rechercheergebnissen, ethnologischen und geschichtlichen Zusammenhängen, zündete Dr. Lars Frühsorge am Abend des 14.November im Museum für Natur und Umwelt. Unterfüttert mit historischen Fotos des 19. und frühen 20.Jh. war es eine Freude seinen „Raketen“ zu folgen.
Da wurde die interessante Herkunft einiger Lübecker Objekte ebenso „gezündet“ wie die Rolle Lübecker Bürger in der Kolonialzeit und die Rolle der Indigenen beim Verkauf von "Touristenware".
Die Objekte waren seine Triebsätze und nachdem die ersten Raketen verglüht waren, folgte schon die nächste Batterie mit den Fragen zur Restitutionsproblematik und der proaktiven Lübecker Provinenzforschung.
Das  Publikum war nach dem Vortrag kaum in der Lage Fragen zu stellen und verharrte einige Sekunden diskussionslos, staunend der Dinge die gerade am Vortragsfirmament vorbeigezogen waren. So macht Ethnologie Spaß.
Erneut zeigte es sich, was bereits von vielen Lübeckern gebetsmühlenartig vorgetragen wird, welche Schätze, nicht nur materieller Art, im Zeughaus lagern und das diese Schätze endlich ein Museum brauchen.
Die Stadt sollte stolz auf diesen Bestand sein und verantwortungsbewusst mit ihm umgehen. Ein Hoch auf den Feuerwerksmeister Dr. Lars Frühsorge.
 
 
Fr. Prof.Rebeka Habermas und Fr. Prof.Renate Kastorff-Viehmann (v.l.n.r)

Für eine neue, gemeinsame globale Geschichtspolitik - Dienstagsvortrag von Fr. Prof. Habermas 15.10.2019

In dem von der Gesellschaft für Geographie und Völkerkunde gestalteten Dienstagsvortrag von Fr. Prof. Rebeka Habermas von der Georg-August-Universität in Göttingen sprach diese zum Thema „Für eine neue, gemeinsame globale Geschichtspolitik“.
Angestoßen durch die Arbeit (2017-18) der Wissenschaftler Felwine Sarr und Bénédicte Savoy, Im Auftrag von Emanuel Macron, in der die Möglichkeiten und Kriterien der Rückgabe von kolonialen Kulturgütern französischer Museen an afrikanische Länder erkundet werden sollte, wird die Rückgabe von ethnologischen Objekten nicht nur in Frankreich sondern auch in der deutschen Geschichts-, Ethnologen-, und Museumsszene sowie in den deutschen Medien heiß diskutiert.  Sind doch die Ethnografika vielfach während der Kolonialzeit unter gewalttätigen, wirtschaftlich repressiven Umständen und unter Einbeziehung der kolonialen Infrastruktur in die Staaten Europas gelangt.
Hier setzte Rebeka Habermas in ihrem Vortrag an und gab Eingangs einen Rückblick auf die Kolonialgeschichte speziell in Afrika, um dann die Chancen aufzuzeigen, die in einer geänderten Geschichtspolitik,  beim Umgang mit den Objekten liegen. Sie hob die Einflüsse der außereuropäischen Kulturen auf die Kunst der Klassischen Moderne und den Musikstil des Jazz hervor und reflektierte immer wieder auf die anders gelagerte Herkunftsgeschichte der Lübecker Objekte. Mit ihrem Vortrag erweiterte Rebeka Habermas den Blickwinkel auf den Umgang mit den ethnologischen Artefakten im Hinblick auf den aktuellen Diskurs und warb für einen fairen, inspirierenden Austausch auf Augenhöhe sowohl bei der Rückgabe als auch bei einer geänderten musealen Präsentation sowie bei einer gemeinsamen wissenschaftlichen Bearbeitung der Objekte.
Mit weiterführenden Fragen und Stellungnahmen aus dem Publikum schloss der Vortrag.
Im Hinblick auf die neue Gestaltung eines ethnologischen Museums in Lübeck fächerte der Vortrag die Debatte auf und gab neue Sichtweisen frei. Vielen Dank an Fr. Prof. Habermas und das engagierte Publikum.
Weitere Informationen zu Rebeka Habermas über den Link https://www.uni-goettingen.de/de/557736.html  

Der Zeitzeuge – Stadtteilrundgang – Vor dem Hüxtertor – 5. Oktober 2019

Der Bau des Elbe-Lübeck-Kanals spielte eine entscheidende Rolle für die Bebauung des Gebietes zwischen Kanal und Falkenstraße mit Gewerbebetrieben. Hier wurden Güter von der Schiene auf die Wasserstraße oder umgekehrt umgeladen.

Am Kanal

Für Kuno Dannien , unseren Zeitzeugen und Stadtteilführer, war es das Gebiet, dass er mit seinen Freunden in den dreißiger und vierziger Jahren  „unsicher“ machte. Kuno Dannien ließ „die alte Zeit“ in vielen Szenen lebendig werden und wies beim Rundgang immer wieder auf die Eckhäuser hin, die eine zentrale Rolle bei der Versorgung der Quartierbewohner mit Lebensmitteln oder Colonialwaren spielten.

Vordemhüxtertor

Falken6

 Vorbei an kunstvoll gestalteten Vorgartenzäunen ging es durch den Reiherstieg.

Reiherstieg 1

Kuno Dannien (2.v.l.) umringt von den Stadtrundgängern im Reiherstieg.

Auf besondere Gebäude, wie das Wohnhaus Falkenstraße-Reiherstieg, das im Stil des norddeutschen Backsteinexpressionismus vom Architekten Carl von Ladiges 1928 geplant wurde, wies Dannien natürlich auch hin und erklärte die baugeschichtlichen Bezüge zu anderen Gebäuden dieses Stils in Lübeck. Eine Vielzahl von Gebäuden des Wohnviertels zeigten sich im neuen Anstrich, so dass sich offensichtlich ein Aufwertungsprozess abzeichnet.

Nach eindreiviertel Stunden schloss Kuno Dannien seinen Rundgang und wir verabschiedeten zufriedene Teilnehmer.

 

Ins Zentrum Wagriens – Exkursion nach Oldenburg Holstein am 21.September 2019

Impressionen einer Tagesexkursion:

OldenburgMarktJPG

Die Bürgervorsteherin Fr. Knees klärte nicht nur über Geographie, Geschichte
und den Charakter des Ortes als Ackerbürgerstadt auf, sondern berichtete
auch über die Änderungen im Stadtbild und die aktuell laufenden Erhaltungsmaßnahmen an historischen Gebäuden.
OldenbJohannisstr St. Johannisstraße mit Stadthäusern.
OldenburgWall
Blick vom Bodendenkmal "Oldenburger Wall" auf den nördlichen Ausläufer der Oldenburger Graben Niederung und auf die Burgtorstraße.
 
OldenbKirche2
 
In der romanischen St. Johanniskirche mit gotischem Chorraum führte Hr. Kasper und zeigt die verschiedenen Stilepochen und den Gebrauch des Taufengels auf. Der Engel wird zum Täufling mit der Taufschale im Kranz herabgelassen, wie es sich für einen Engel gehört.
 
 Oldenbkirche  
 
OldenbWallmuseum1
 
Wohl dem (Wall) Museum, dass so engagierte Ehrenamtler hat. Hier wird an einem
Türfries für ein slawisches Siedlungshaus gearbeitet.
 
OldenbWallmuseum3
 
Von sozialen Strukturen, der Lebensweise und den Beziehungen zu den Nachbarvölkern der Slawen wurde im Museum berichtet.
Der Tag schloß mit einem Vortrag von Hr. Junkersdorf zur geplanten Änderung der Eisenbahntrasse im Zuge
der Festen Fehmarn Beltquerung. Hr. Junkersdorf macht den bisherigen schwierigen Prozess der Bürgerbeteiligung und die weiterhin bestehenden Problemen bei der Durchsetzung der Bürgerinteressen in dem Verfahren deutlich, verwies aber auch auf die Erfolge des Interessenvertretungen im Dialogforum
Feste Fehmarnbeltquerung.
Die Karte zeigt den bestehenden Trassenverlauf. Der geplante neue Trassenverlauf mit erheblich gesteigertem Bahnverkehr wird in weiterer Entfernung vom Ort durch das Oldenburger Bruch, einem Naturschutzgebiet geführt. Es wird aber nicht nur dieses sondern auch den Naherholungsraum der Oldenburger stark beeinträchtigen.
 
 Wagrien4
 
 
 

Quer durch Karlshof

ging es am 11. Mai 2019 mit Marlies Zahn.
Die von Karl von Schlözer zwischen 1845-50 erbaute Hofstelle gab der Siedlung ihren Namen.
Aber bevor wir in den alten Kern kamen, ging es erstmal durch das Industriegebiet am Glashüttenweg. Hier entstanden ebenfalls um die Mitte des 19 Jhd. die ersten Industrieanlagen, wie zB.die Glashütte des Apothekers G.A.Moesor  oder die Amidamfabrik. Fr. Zahn erklärte an Hand großer Fotos, Plänen und vor Allem an den noch bestehenden Gebäuden die damalige Bebauung und deren Funktion.DSC05233 1 Weiter ging es in den Wohnbereich der Siedlung.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
An festgelegten Stopps wurde die Geschichte der Bebauung und die verschiedenen Häusertypen verdeutlicht. Erstaunlich war die Anzahl der damaligen Konsumläden, die zur Versorgung der Siedlerfamilien dienten. Durch die Zeppelinstraße, die auf den bis 1920 vorhandenen Luftlandeplatz hinweist, ging es den „Neuer Faulenhoop“ hinunter.DSC05236 1
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Neben dem einheitlichen Typ der Siedlungshäuser, von denen noch einige im originalen Zustand mit Nebengebäude für die damalige Kleintierhaltung vorhanden sind, fiel uns die mit Rinnen zur Wasserableitung abgeschlossene Fahrbahn der Straßen auf.  DSC04157
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wir erreichten die alte Hofstelle, sie wurde bereits 1853 von Schlözer wieder verkauft und schließlich 1898 von der Stadt erworben. Die Stadt stellte1911 einen ersten Bebauungsplan für diesen Bereich auf.  Die Straßen „Am Schellbruch“ und „Hofweg“ sind daher der Kern der Siedlung, die sich in den folgenden Jahrzehnten in Richtung Sandberg ausdehnte. Die Hofstelle wurde bis 1934 betrieben und wurde anschließend in verschiedener Weise genutzt.
Im Bereich des Vierecks mit den alten Villen beendeten wir den Stadtteilrundgang und bedankten uns bei der kenntnisreichen Marlis Zahn, die uns ein Stück Lübecker Vorortgeschichte näher gebracht hatte.
Alle Fotos: M.Prüß

Kopenhagen und die ethnologische Sammlung des Nationalmuseums am 26. und 27.04.2019

Ein Bericht von Ingelore Martiny:
 
Da habe ich aber Glück gehabt! Kurzfristig konnte ich einspringen und verlebte zwei interessante Tage in der Metropole des Nordens. Wir, acht Teilnehmer - eine harmonische kleine Gruppe - fuhren Kopenhagen mit dem Zug an. Trotz Umstieg auf den dänischen Schienenersatzverkehr (wegen des zukünftigen Tunnelbaus) kamen wir pünktlich an und bezogen unser gutes, ruhiges Hotel 5 Min. hinterm Bahnhof. Eine dreistündige Stadtführung zu Fuß durch die historische Altstadt, erwartete uns. Wir entdeckten eine belebte bunte Stadt (Durchschnittsalter der Bevölkerung 36 J.) und hörten manche nette Anekdote.
 
KopenhagenGruppeBahnhof
 
Dieser Rundgang war viel spannender als eine sonst ortsübliche Busrundfahrt. Ein Abendessen im vorbestellten Restaurant rundete den 1. Tag ab.
Am nächsten Morgen gingen wir in das größte kulturhistorische Museum des Landes, das Nationalmuseum. Hier bekommt man einen Überblick über die  Führung2       KopenhagenMaske    DSC05226   Maske1
 
Geschichte Dänemarks mit einer großartigen ethnologischen Sammlung.
Der Kurator Kurt Nielsen führte uns brillant durch diese 3 Std und die Zeit verging zu schnell, so interessant war alles. Mit vielen wunderbaren unvergesslichen Eindrücken waren wir gegen Abend zurück in Lübeck. Eine fantastische Exkursion, gut vorbereitet, liegt hinter uns!
Vielen Dank für dieses Erlebnis!  
Alle Fotos: Manfred Prüß u.a. mit freundlicher Unterstützung des Nationalmuseet Kopenhagen
https://en.natmus.dk/museums-and-palaces/the-national-museum-of-denmark/                         

Stadtrundfahrt durch Accra am 4. März im Ratskeller

Ulli Rutter nahm unsere Gäste mit auf eine virtuelle Stadtrundfahrt. Mit dem TROTRO, dem „Ghanaischen Sammeltaxi“  konnten die Gäste durch die verschiedenen Stadteile fahren. Die weit auseinanderklaffende soziale Schichtung der Stadt wurde mit beeindruckenden Fotos deutlich. Während der  gelegentlichen Stops, wie z. B. an den von Frauen dominierten Märkten, dem Strand mit dem einheimischen Publikum, dem Königspalast der Gah oder bei den malerischen Booten der Atlantikfischer wurde die westafrikanische Metropole lebendig.
Rutter berichtete von der sozialen Arbeit der NGO „Chance for Children“, die Straßenkinder dabei unterstützt ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ein Projekt, dass den Kindern in Tageszentren ermöglicht, eine warme Mahlzeit, medizinische Betreuung und schulischen Unterricht zu erhalten.
CFC unterstützt u.a. Kinder und Jugendliche, die auf der Elektromülldeponie Agbogbloshie verwertbare Substanzen unter höchst gesundheitlich gefährdenden Umständen aus den defekten Geräten herauslösen. Gut aufbereitete, vergleichende Daten zum sozialen, gesundheitlichen Stand des Landes sowie zur geschichtlichen Entwicklung, die während der Stops präsentiert wurden, rundeten den Reisebericht ab. Eine TROTRO-Fahrt, gespikt mit Informationen und persönlichen Eindrücken. Vielen Dank Ulli Rutter.
Wer sich für die engagierte Arbeit von CFC interessiert findet über den Link weitere Informationen.
 
Straßenkinder possieren mit Gipsmasken
 
Straßenkinder possieren während der Betreung bei CFC mit Gipsmasken.
Alle Fotos U. Rutter
 
Prof. Günter Meyer mit unserer Vorsitzenden Prof. Renate Kastorff-Viehmann Foto: M. Prüß

Bürgerkrieg im Jemen ohne Ende? Vortrag am 05.02.2019

Die Aussichten der Menschen im Jemen auf ein baldiges Ende des grausamen Bürgerkriegs mußte Prof. Meyer von der Johann Gutenberg Universität Mainz als schlecht bezeichnen. Den saudischen Thronfolger Mohammed bin Salman verortete Meyer als verantwortlichen im Hintergrund dieses Konflikts um die Herrschaft im Land.
Strukturiert und klar beleuchtete er, ausgehend von der geographischen und wirtschaftlich-sozialen Lage des Landes über die geschichtliche Entwicklung bis zur jüngsten Vergangenheit, die Entstehung des Konfliktes.
Das Profil der Bürgerkriegsparteien und die Rollen der globalen Unterstützer wurde den Zuhörern verdeutlicht.
Ein gelungener Vortrag, der dem interessierten Publikum im gut gefüllten Großen Saal der Gemeinnützigen einen über die tägliche Medienberichterstattung hinausgehende Transparenz der verworrenen Situation am Ende der Arabischen Halbinsel bot.
Trotz eines ausgiebig beantworteten Fragenblocks stand Meyer abschließend noch einer kleinen Gruppe Lübecker Mitbürgern aus diesem Teil des Orients für eine Diskussion zur Verfügung.

Seebad neu aufgelegt. Heiligenhafen am 06. Oktober 2018

Bei bestem Oktoberwetter startete unsere zwanzigköpfige Gruppe gegen 9:00 Uhr nach Heiligenhafen.
Nach einer kurzen Stipvisite auf dem Gelände der ehemaligen Luftwaffenkaserne, der heutigen AMEOS – Klinik, empfing uns der stellvertretende Bürgermeister Folkert Loose und der Stadtführer Klaus Nehring im Heiligenhafener Rathaus. H hafenRathaus 1
 Das alte, 1882 von einem Reeder als Stadtvilla gebaute Gebäude bestach durch stattlich ausgemalte und mit Stuck verzierte Räume. Hr. Loose gab einen Überblick über die Entwicklung Heiligenhafens vom Küstenort zum heutigen, bei Touristen sehr beliebten Strandbad, machte aber auch klar, dass die Einnahmen aus dem Tourismus in der baulichen Infrastruktur der Stadt dringend benötigt werden. DSC04252 1Stadtführer Nehring, alias Fischer Stüben, berichtete aus der interessanten Geschichte Heiligenhafens und nahm uns mit auf eine kleine Stadtführung, die in der gotischen Stadtkirche mit der mächtigen Figur des St. ChristopherusH hafenkirche 1 und dem alten Chorgestühl aus dem Kloster Cismar endete.
Nach der Mittagspause ging es durch das neu erbaute 
Marina Resort auf den Graswarder.DSC04280
Entlang der alten Strandvillen
führte uns der Weg zur NABU-Station. Der Nabu schützt und pflegt hier das
Naturschutzgebiet und die seltenen Vogelarten. Vom Aussichtsturm konnten wir im milden Nachmittagslicht die vielfältige Vogelwelt beobachten. Gegen 17: 00 Uhr machten wir uns mit den Eindrücken aus einem aufstrebenden Strandbad auf den Heimweg.
Bericht und Fotos Manfred Prüß 07.10.18

Roisboos Tee von der Heiveld Kooperative - Weltenbummlerstammtisch am 1. Oktober 2018

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Unseren ersten Weltenbummlerstammtisch der Saison 2018-19 bestritt Fr. Silke Mählenhoff mit einem Bericht über eine Südafrikareise, die sie u.a. zur Heiveld Kooperative in die Region am Western Cape führte. Die Heiveld Kooperative baut mit rund 90 Mitgliedern, die überwiegend der benachteiligten Bevölkerungsgruppe der Coloured angehören, Bio-Rooibush Tee in den Cedarbergen des westlichen Südafrikas an und hat durch den Fairtrade Handel Zugang zum weltweiten Markt.

Silke Mählenhoff zeigte also nicht nur die wunderschönen Landschaften Südafrikas, in denen Wein- und Getreideanbau betrieben wird, sondern auch die felsige, karge Region in der unter schwierigen Bedingungen die Teepflanze angebaut wird.

Über die Probleme der zunehmenden Wasserknappheit in Südafrika informierte sich die Reisegruppe, mit der die Vortragende unterwegs war, bei einem Farmbesuch.

So bot der Weltenbummlerstammtisch wieder einmal einen Blick hinter die „Touristischen Kulissen“ und interessierte die Teilnehmer von Beginn an.

Mit einem Blick vom Tafelberg bei Nacht fand die Reise und der Stammtisch seinen Abschluss.

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Hochhaus in Kapstadt in den Regenbogenfarben. Foto: Silke Mählenhoff
 
 
(v.l.n.r) Prof. Cornelius Borck, Prof. Hans Wißkirchen, Prof. Barbara Plankensteiner, Prof. Viola König

Podiumsdiskussion über die Zukunft der Völkerkundesammlung am 27.September 2018 im ZKFL

Das 125-jährige Bestehen der Völkerkundesammlung bzw. des Völkerkundemuseums
(bis 1942) hat die Hansestadt Lübeck nicht gefeiert. Seit 10 Jahren ist die
Völkerkundesammlung nun geschlossen. 26.000 ethnographische Objekte sind der Öffentlichkeit vorenthalten. Die Gesellschaft für Geographie und Völkerkunde hat nunmehr in einer Broschüre Ihre Ideen und Forderungen für einen zeitgemäßen Umgang mit der Sammlung dargelegt.
Ein Grund, in einer Podiumsdiskussion die Zukunft der Sammlung zu erörtern. Die Fachfrauen Prof. Barbara Plankensteiner vom früheren Museum für Völkerkunde Hamburg ( heute Museum Am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt, MARKK ), Prof. Viola König ehemalige Leiterin des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin und Mitgestalterin des Humboldtforums sowie Hr. Prof. Wißkirchen von der Kulturstiftung der Hansestadt Lübeck waren der Einladung der Gesellschaft für Geographie und Völkerkunde zu Lübeck gefolgt.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Cornelius Borck vom Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL).
 
Im vollbesetzten Vortragssaal des Zentrums, in der Königstr. beschrieb Fr. Prof. Plankensteiner den Veränderungspfad vom Museum für Völkerkunde zum MARKK. Schnell waren sich die Ethnologinnen einig, das sich die tradierte Form der Präsentation ethnologischer Objekte mit Bezug auf die Ethnien überholt hat und die Forderungen an die Sammlungen in der Beantwortung von Fragestellungen an die Objekte und deren Geschichten bestünde. Natürlich auch, soweit nötig unter Einbeziehung der historischen Hintergründe.
Die Lübecker Situation bewertete Prof. Wißkirchen verhalten positiv. Der Kulturausschuss ist von der Bürgerschaft aufgefordert ein Konzept zur Präsentation der Objekte zu erarbeiten. Im ersten Quartal 2019 sollen Ergebnisse vorliegen.
Die anschließenden Fragen und Beiträge aus dem Publikum machten deutlich, das die interessierten Lübecker*innen die Sammlung nicht vergessen haben und eine neue und aktuelle Präsentation auf jeden Fall unterstützen.
Bericht & Foto MP 30.09.2018
 
 

 

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Mit Prov. Haversath durch Polen - Vortrag am 13. Februar 2018

   Artur Rubinstein Denkmal in Lodz
 PolenHaversath
Zum Dienstagsvortrag konnten wir Hr. Prof. Johann-Bernhard Haversath im gut besuchten Großen Saal der Gemeinnützigen begrüßen. Inhaltlich, didaktisch und medial wunderbar aufbereitet ging es durch die Themen Stadt&Land, Westverschiebung, Transformation, Ethnische Gruppen, Landwirtschaft, Kultur, Religion und Natur. Vorab gab es eine Übersicht über die Woywotschaften,einen geschichtlichen Rückblick und eine Darstellung zur aktuellen innenpolitischen Situation. Mit Fotos von Wroclaw, Legnica, Szczecin, Gdańsk und dem Heiligkreuzgebirge, dem polnischen Mittelgebirge, gewann das Auditorium einen „ersten Blick“ auf das Land. Die nach dem 2.Weltkrieg stattgefundenen Umsiedelungen der polnischen Bevölkerung nach Westen machten deutlich, dass Flucht und Vertreibung nicht nur für die deutsche Bevölkerung viel Not und Entbehrung bedeutete. Am Beispiel der Stadt Łódź schilderte Haversath den noch nicht abgeschlossenen Transformationprozess der polnischen Industrie. Waren es doch Bergbau und Schwerindustrie die Polen in der sozialistischen Zeit zu seiner Bedeutung verhalfen. Diese Industriezweige sind auf dem Rückzug und haben einen schweren Stand in einer globalen Wirtschaft.
Die Ethnischen Gruppen, wie Bojken, Gorenken, Lemker, Roma und Tartaren sind prozentual zur Gesamtbevölkerung unbedeutend. Alleine die Schlesier kommen auf 2,1%.
Częstochowa (Tschenstochau) , der berühmte Wallfahrtsort und Symbol des nationalen Widerstands seit der Verteidigung gegen die Schweden im Jahre 1655, konnte bei Prof. Haversath nicht unerwähnt bleiben. Er machte deutlich, dass auch in kommunistischer Zeit der Glaube nicht verdrängt werden konnte.
Mit Beiträgen zur Kultur und Natur Polens beschloss Prof. Haversath seinen Vortrag, der damit nicht nur ein perfektes Porträt unseres Nachbarlandes gab sondern auch die aktuelle innenpolitische Situation nicht aussparte.
mp 15.02.18
  
 

Die Kinder auf dem Dach der Welt

besuchte Dr. Klaus Schuback im Auftrag der Reinhard und Marianne Athenstaedt-Stiftung.
In Zanskar setzt sich diese Stiftung für den Aufbau und Unterhalt einer Schule ein. Auf abenteuerlichen Straßen mit gruseligen Herbergen ging es für ihn in das ehemalige Königreich in Ladakh. Heute zu Kaschmir gehörend liegt es in einer Talregion, die auf Grund der Straßenverhältnisse im Winter nur in 3-4 Sommermonaten zu besuchen ist und durch die  geografische Lage verkehrstechnisch in einer Sackgasse liegt. Die Anreise dauerte über 2 Tage.
Klaus Schuback und seine Mitreisenden wurden in der Gastfamilie herzlich aufgenommen und von den Schülern freudig begrüßt. Nicht nur durch die eindrucksvollen Fotos der Gebirgslandschaft, der Menschen und durch die Schilderung ihrer Lebensverhältnisse wurde es ein Einblick in eine für uns fremde Lebenswelt. Die von der Stiftung geförderte Schule Zanskar Frau in Mulbekh Foto Schuback
ermöglicht den Besuch in den Klassen 1-8 und erspart somit ihnen und ihren Eltern einen gefährlichen Schulweg im Tal des Zanskar über mehrere Tage. Beeindruckend mit welcher Motivation und Ernsthaftigkeit die Kinder lernen wollen und welche Erfolge die Unterstützung durch die Stiftung zeigt.
Weltenbummlerstammtisch am 05.02.2018

Bericht MP / Foto Dr. Klaus Schuback

Lübecker Beiträge zur Ethnologie - Zwei Buchpräsentationen am 11.01.2018

Zum Einen "Hans Jobelmann Aus Afrika... Tagebücher, Briefe, Zeichnungen und Photographien 1907-1909" unter diesem Titel erschienen die Forschungsarbeiten zum Berliner Präparator und Zeichner Hans Jobelmann. Verfaßt von Brigitte Templin und Gottfried Böhme einem Neffen von Hans Jobelmann. ( Band 5 der Reihe "Lübecker Beiträge zur Ethnologie")

Zum Anderen "Gustav Pauli (1824-1911) Die Reiseberichte und Sammlungen eines frühen Weltreisenden aus Lübeck", verfaßt von Lars Frühsorge. ( Band 6 der Reihe "Lübecker Beiträge zur Ethnologie") Während im Band 5 das Leben des Berliner Präparators und Zeichners Hans Jobelmann, der die unter Lübecker Regie organisierte Afrikaexpedition von Günther Tessmann ( Band 2,3 und 4 ) begleitete, nachgezeichnet wird, beschreibt der von Lars Frühsorge verfaßte Band 6 die Reisen und Sammlungen des Lübeckers Gustav Pauli.

Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende der Gesellschaft für Geographie und Völkerkunde zu Lübeck Renate Kastorff-Viehmann referierte Brigitte Templin über die spannende Entstehungsgeschichte des Jobelmann Bandes und die Bedeutung für die Etnologische Forschung. Gottfried Böhme steuerte die Lebensgeschichte seines Onkels bei, der sich mit 21 Jahren entschloß in der Deutschen Kolonie Kamerun für Günther Tessmann zu arbeiten.
Lars Frühsorge stellte dann die "Reiseberichte und Sammlungen eines frühen Weltreisenden aus Lübeck" vor. In seinem launisch, amüsanten Vortrag machte Frühsorge immer wieder die Parallelen zu heutigen Reisemodalitäten deutlich und wies auf die umfangreiche Sammlung Paulis hin, der diese in großen Teilen dem damaligen Lübecker Völkerkundemuseum vermachte. Durch die Digitalisierung der Objekte der Völkerkundesammlung, war Frühsorge auf den bisher unbekannten "Sponsor" und Weltreisenden aus Lübeck gestoßen.

BuecherPauliJobelmann

Dr. Lars Frühsorge, Prof. Dr. Renate kastorff-Viehmann, Gotffried Böhme, Dr. Brigitte Templin (vLnR)

Bericht und Foto: MP 14.01.2018

Lesen Sie auch den Beitrag unseres Mitglieds Bodo Fabian in den Lübeckischen Blättern Lübeckische Blätter 183. Jahrgang 2018 Heft 2 Seite 31

Am 08.01.2018: Auf den Spuren der Töpfer

war Hr. Dr. Rüdiger Vossen in den siebziger Jahren in Spanien und Marokko unterwegs. Um Marokko gings im Admiralszimmer im Ratskeller. Die außergewöhnlich gute Teilnahme, mit vielen Besuchern die bereits das Land bereist hatten, widerlegte die Annahme, dass die Mehrzahl der Stammtischbesucher das Themen-Land noch nicht besucht hätten. Hr. Vossen berichtete von seinen wissenschaftlichen Arbeiten, die er in Marokko durchgeführt hat. Eine rapide Abnahme von Töpferwerkstätten ist in den letzten 45 Jahren zu verzeichnen konstatierte Vossen. Dies beträfe nicht nur Töpfereien, sondern das gesamte Kunsthandwerk, auch in Europa. Durch einige schöne mitgebrachte Stücke wurde deutlich, was mit dem Begriff Kunsthandwerk gemeint ist. Kunst und Handwerk. Eine wunderbare Symbiose, die bei der industrialisierten Fertigung verloren geht. Besucher, für die Marokko auf der To-Do Liste steht konnten sich über Reisemodalitäten erkundigen. Vossen und andere „Marokkokundige“ gaben bereitwillig Auskunft. Seltenes Kunsthandwerk bietet das Ehepaar Vossen in ihrer Galerie Schnepel III in Ahrenshoop auf dem Darß an.
DSC01171 1     Teppiche
Bericht und Fotos: MP 12.01.2017

Dekabristen am Baikalsee 06. November 2017

Geographie mit Geschichtsbezug  - geht das zusammen ? Ja es geht ! und zwar sehr gut, wie Jost Meyen in seinem Reisebericht über den Baikalsse bewies. Er reiste auf den Spuren der Dekabristen, jener aufständischen Offiziere des Zarenreiches, die gegen die Autokratie der Zarenherrschaft 1825 einen Aufstand wagten. Der Aufstand wurde niedergeschlagen und viele der Offiziere nach Sibirien verbannt, eben in die Nähe des Baikalsees. Diese Orte besuchte Jost Meyen auf seiner Reise. Er zeigte die von den Frauen der Aufständischen seinerzeit bewohnten Häuser ebenso, wie die von ihnen besuchten Kirchen. Das schönsten am Bericht von Meyen waren die Schilderungen der Kontakte mit der russischen Bevölkerkung, ob im Zug oder in kleinen Museen. Die Mentalität der Menschen wurde erlebbar. Erfahrungen, die über Fotos alleine nicht transportiert werden können. Eine Reise im Sommer an den Baikalsee. Sehr schön.

Unbenannte Anlage 00025

Foto: Jost Meyen

Details und den geschichtlichen Hintergrund über die Dekabristen finden Sie im Buch von Jost Meyen
Aber auch in Ihrer örtlichen Buchhandlung ! Als Book on Demand mit den ISBN Nummern:
  • ISBN-10: 3741274267
  • ISBN-13: 978-3741274268

"Tod und Jenseits - interkulturelle Schlaglichter" Vortrag am 16.11.2017

Fr. Dr. Mira Menzfeld, die gerade frisch über das Thema promoviert hat,Mira menzfeld zeigte die unterschiedlichen kulturell bedingten Umgangsformen und Verhaltensweisen mit Tod und Jenseits auf. Ihre Schwerpunkte waren dabei Afrika, Asien und Europa. Der Vortrag relativierte die "europäisch-westliche" Sichtweise über den Tod und eröffnete den Zuhörern, andere Perspektiven. So wird das Ableben eines Menschen bei einigen Ethnien in Afrika als Hexerei gedeutet und eben nicht als unvermeidbarer Verfallsprozess des menschlichen Körpers.
Auch der Übergangsprozess vom Hier ins Jenseits kann in den Kulturen recht unterschiedlich ausfallen.
So kommen in den ländlichen Gebieten Griechenlands Mehrfachbestattungen vor, da die Seelen der Toten noch eine Zeit benötigen, bevor sie im Jenseits angekommen sind. In China sind die Hinterbliebenen verantwortlich: Haben sie alles getan, um den Tod abzuwenden ?  haben sie eventuell den falschen Arzt zu Rate gezogen ?
Zusammenfassend machte Fr. Dr. Menzfeld klar, dass es eben keinen „natürlichen“ oder „verlernten“ Umgang mit Tod und Sterben gibt, sondern nur verschiedenste    kulturell verwurzelte Umgangsformen, die den  jeweiligen Kosmologien, Realitäten und Erklärungssystemen entsprechen.
Das Buch von Fr. Dr. Menzfeld zum Thema finden Sie unter
oder hier:
Natürlich und vor Allem in der nächsten Buchhandlung.
 
M. Prüß  17.11.2017
 

Tagesausflug an die Förde am 19. Oktober 2017

Landeshauptstadt, Konkurrentin in puncto Wirtschaft und Hafen, eine völlig andere Stadtarchitektur: Kiel ist gerade für Lübecker immer eine Reise wert, sagte sich die Gesellschaft für Geographie und Völkerkunde und organisierte am 19. Oktober 2017 eine Gruppenfahrt an die Förde, bei der es nicht nur um Sehenswürdigkeiten gehen sollte, sondern auch um das, was die Einheimischen „umtreibt“. Gleich am Hauptbahnhof wird die Gruppe von dem versierten und beredten Kieler Stadtführer Uwe Trautsch an den Matrosenaufstand von 1918 erinnert, der Kiel zum Ausgangspunkt für die Entwicklung demokratischer Verhältnisse in ganz Deutschland machte.

Bahnhof

Gleich beim Hauptbahnhof legen auch die großen Fähren nach Schweden ab. Wie wichtig Kiel die Fährgäste sind, zeigt sich auch daran, dass die Stadt für sie extra eine Fußgängerbrücke über die Förde bauen ließ, damit die Passagiere der Norwegen-Fähre auf der anderen Fördeseite auch bei kurzen Liegezeiten bequem zum Hauptbahnhof und vor allem zum „Shoppen“ in das benachbarte Einkaufszentrum gelangen können.

Vorbei an der abstrakten Skulptur „Seewind“ aus Chromnickelstahl-Röhren und nach einem Blick auf die große Werft auf der anderen Fördeseite führt Uwe Trautsch die Gruppe dann zu einer Baustelle am Rande der früheren Altstadt, die im Zweiten Weltkrieg fast total zerstört wurde. Hier werden nun viele schnell hochgezogene Neubauten aus den Nachkriegsjahren abgerissen und durch Neuplanungen ersetzt. Dazu gehört auch die Gestaltung eines neuen Kanals zwischen den Wasserflächen des Bootshafens und des Kleinen Kiels. Diese Neugestaltung der Innenstadt geht sogar so weit, dass dabei eine ganze Straße verschwindet. In der Holstenstraße, der ersten Fußgängerzone Deutschlands, sind dagegen immer noch gelungene und missglückte Versuche zu erkennen, die Stadt nach Kriegsende schnell wieder aufzubauen und mit Leben zu erfüllen. KailinieKiel

Die Stadtführung endet am Alten Markt. Der kleine Platz macht deutlich, dass Kiel zu einer Zeit, als Lübeck bereits europaweit vernetzt war, nur eine regionale Rolle spielte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er ein wenig tiefer gelegt und mit ganz unterschiedlichen Gebäuden bebaut. Die Reisegruppe wundert sich, dass diese alte Stadtmitte nicht in die laufende große Umgestaltung der Stadt einbezogen wird.

Nach der Mittagspause lernt die Gruppe dann eine internationale, wissenschaftliche Seite Kiels kennen. Im GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung berichtet der Meeresgeologe Dr. Gerd Hoffmann-Wieck, wie von Kiel aus die Meeresböden und -lebewesen der ganzen Welt untersucht werden – ebenso wie der Einfluss der Erderwärmung auf die Ozeane. Mit Hilfe von Filmen und Bohrkernen und bei der Besichtigung von Tauchbooten geht er auch auf die Bedeutung von Bodenschätzen am Meeresgrund ein, z. B. auf Manganknollen oder Edelmetalle im Bereich der Black Smokers. Die Reisegruppe stellt dazu viele interessierte Fragen.

 Auf der Rückfahrt sind die Teilnehmer/innen sich einig darin, dass Kiel zwar nur gut 60 Bahnminuten von Lübeck entfernt, aber schon „eine andere Welt“ ist. Tauchroboter2Geomar

03.06.2017  Bodo Fabian

Hier einige Impressionen, unseres Mitgliedes Christine Humbert.
Alle Fotos Christine Humbert

 

AltarKielRaddampferKIel  BrückeüberHörnKiel       CampusHörn TauchroboterGeomar  

Sri Lankas Kinder und Teepflückerinnen am 08. Mai 2017

Elisabeth Wegeners Projekt “Kinderdirekthilfe Sri Lanka” ist der Bau- und die Unterstützung von Waisenhäusern, von Familien in Not und die Versorgung von bedürftigen Kindern mit Schulmaterial. Welche Erfolge die bisherige Hilfe zeigt, was aber auch noch an Unterstützung notwendig ist, zeigte Fr. Wegener mit Fotos der unterstützten Kinder und Erwachsenen. Die Gäste des Stammtisches gewannen aber auch einen Überblick über die touristischen Highlights wie den Sigiriya Felsen (Löwenfelsen) mit seinen wunderbaren Felsmalereien, die Thuparama-Dagoba in der Königsstadt Anuradhapura und den Zahntempel Dalada Maligawa in Kandy.

StammtischCeylon

Foto: E. Wegener

In welchen präkeren Verhältnissen die Teepflückerinnen im Hochland leben wurde ebenso aufgezeigt, wie die Situation der vom Tsunami betroffenen Menschen an der Küste. Wieder einmal brachte der Stammtischvortrag einen tieferen Einblick in ein Land, das viele nur von “paradiesischen” Stränden kennen. Informationen zum Projekt von Elisabeth Wegener finden sie hier:

http://www.kinderdirekthilfesrilanka.de/index.php?go=start

Bericht Manfred Prüß
09.05.2017

Unterwegs mit den Rentierhirten im Hohen Norden Russlands

Am 16. Februar 2017 hielt Hr. Prof. Dr. J. Habeck vom Institut für Ethnologie der Universität Hamburg einen Vortrag über die Rentierhirten im Hohen Norden Russlands.
Prof. Habeck zeigte in seinem Vortrag, wie sich die Rentierhaltung und die Lenbensweise der Nenzen, Komi und Ewenken im Laufe der Jahrzente und politischen Umbrüche verändert hat.
Prof. Habeck, der selber mit einem Treck unterwegs war, verstand es, die Details des Nomadenlebens vor den Zuhörern auszubreiten, ohne die Fakten und den wissenschaftlichen Hintergrund zu vernachlässigen.
Im Anschluss nahmen die Fragen aus dem Publikum kaum ein Ende. Dies war weniger auf die Qualität der Informationen des Vortrages sondern offensichtlich auf die Intensität der Berichterstattung zurückzuführen.  Ein Vortrag, der über die Paarung von neuesten wissenschaftlichen Fakten mit verdichteten Einblicken in die Lebensweise der Nomaden Interesse an der Ethnologie geweckt hat.
Habeck Rentierhaltung fuer GGVL
 Foto Prof. J Habeck
 Bericht: M. Prüß

Biker als Weltenbummler / Stammtisch am 02.01.2017

Den Auftakt unserer Veranstaltungen im neuen Jahr machte Egon Milbrod mit einem Reisebericht über Russisch-Karelien. Mit einer Bikergruppe reiste er über Helsinki und St. Petersburg in die östlich Finnland gelegene autonome Republik Russisch-Karelien.
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Ausgangspunkt St. Petersburg zeigte sich mit den attraktiven, wunderbar hergerichteten Bauten der Zaren.
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Milbrodkirche 1Weiter ging es westlich des Ladogasees auf die Insel Walaam, um das gleichnamige, russisch-orthodoxe Kloster zu besuchen. Emil Milbrod zeigte, wie es den findigen Mönchen an geeigneten Stellen auf der Insel hier im Hohen Norden gelungen war, Apfelbäume zu ziehen und zur Blüte zu bringen. Immer wieder wurden die Reisenden von den wunderschönen russisch-orthoxen Kirchen angezogen.
 
 
 
 
Die Reise der Biker ging weiter nach Kishi, einer Insel auf dem Onegasee, um das dortige Ensemble der Holzkirchen, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehören zu bewundern. Emil Milbrod zeigte mit seinen Fotos u.a. die aufwendigen Restaurierungsarbeiten an der Verklärungskirche, der größten Kirche auf der Insel. Sie wurde komplett aus Holz gebaut.
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Über Finnland führte dann die Route zurück nach Helsinki.
Mit seinem gelungenen Bildervortrag gab Milbrod einen schönen Eindruck von Landschaft und Kultur Russisch-Kareliens, dieses Landes nordöstlich von St. Petersburg.
Alle Fotos Egon Milbrod
Bericht: M. Prüß

St. Lorenz-Nord / Stadtteilrundgang am 12.11.2016

Durch die Waisenhofstr., die ihren Namen durch den im 18 Jh. dort befindlichen Waisenhof erhielt,
führte uns Friedhelm Anderl, der 1. Vorsitzende der Intressengemeinschaft  Dornbreite durch den Stadtteil St. Lorenz-Nord.
Noch heute sind Hinweise auf die Ansiedlung von Gewerbebetrieben im 19. und 20 Jh. sichtbar. Der Stadteil wurde als Arbeitervorstadt bekannt.

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Über den Brollingplatz auf dem uns Hr. Anderl über die neuerlich, von einer Bürgerinitative voangetriebene, Umgestaltung

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informierte, ging es durch die Brockesstr. ( benannt nach dem Bürgermeister Heinrich Brokes 1567-1623 ), vorbei an der Julius Leber-Schule,

 

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und an Gebäuden mit Jugenddstilansätzen zum Stadion Lohmühle und der Hansehalle. 
Hier fanden in der Vergangenheit nicht nur große Sport-, sondern auch Kulturveranstaltungen statt.
Nach einer Station am alten Herrenhaus des ehemaligen Gutes Krempelsdorf endete der Spaziergang im Gemeinschaftshaus der Siedlung Dornbreite. Friedhelm Anderl schilderte die Aktivitäten der Interessgemeinschaft Dornbreite und machte den starken Zusammenhalt der Siedler auf der Dornbreite deutlich. stlrenz7

Ein schöner und informativer Stadtteilrundgang mit fabelhaftem Herbstwetter.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Bericht und Fotos M. Prüß 12.11.2016

Ecuador, Land unter dem Äquator / Stammtisch am 07.11.2016

Jost Meyen, bereits mehrfach als Vortragender im Weltenbummlerstammtisch unterwegs,berichtete am 07. November von seiner  Reise nach Ecuador. Meyen machte nicht nur die geographischen Unterschiede  des Landes deutlich, sondern zeigte auch mit wunderschönen Fotos, die Lebensverhältnisse der Menschen in den Städten und auf dem Lande. Die Gebäude der spanischen Kolonialzeit, vielfach durch die katholischen Orden erbaut, gaben einen Rückblick auf vergangene Jahrhunderte.

Wandern und Bergsteigen  in Ecuador waren ebenfalls ein Schwerpunkt der Reise von Hr. Meyen, der damit auf den Spuren Alexander von Humboldts wandelte. Er gab Tips für Anreise und Verkehrsmöglichkeiten vor Ort und schilderte beeindruckend die Auswirkungen des tropischen Klimas im Osten des Landes auf die Reisenden und deren Equipment. Mit den Besuchern des Stammtisches, unter denen sich ebenfalls Ecuadorreisende befanden, ergab sich anschließend noch ein reger Informationsaustausch.

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Alle Fotos Jost Meyen / Bericht M. Prüß 10.11.2016

Türkei: Region und Identität - eine Gesellschaft im Wandel

Im gut besuchten Großen Saal der Gemeinnützigen Gesellschaft zeigte Prof. Struck,Lehrstuhlinhaber für Antropogeographie in Passau und Kenner der Türkei , zum einen das Verhältnis zwischen der Türkei und Europa auf und zum anderen gab er einen fundierten Einblick in die türkische Gesellschaft und deren Selbstverständnis. Dazu schlug er einen Bogen vom Ende des Osmanischen Reiches über den gesellschaftlichen Wandel unter Attatürk, den Wirtschaftsboom der letzten Jahre, bis hin zur jüngsten Entwicklung nach dem gescheiterten Militärputsch. Struck verwies auch auf den rückläufigen Kemalismus und den erstarkten Islamismus und machte deutlich, warum ein großer Teil der türkische Gesellschaft den wirtschaftlichen Erfolg der Türkei der AKP zuschreibt. Mit Fragen aus dem Auditorium endete der Vortrag. ProfStruck

Prof. Struck beantwortet Fragen

Foto und Bericht: M. Prüß 20.10.2016

Kalifornien und zurück

San Francisco Golden Gate Bridge Schuback

Weltenbummlerstammtisch am 10.10.2016
Dr. Klaus Schuback berichtete mit beeindruckenden Fotos vom Land an der Pazifikküste der USA,
das nicht erst seit der Flower-Power Zeit ein Sehnsuchtsland für viele ist.
Über die kleineren und größeren Erdstöße der Region und ihre Folgen erfuhren die Besucher ebenso viel, wie
über das Zusammenleben der verschiedenen Ethnien, die krassen geographischen Gegensätze des Gebiets und die wunderschönen Nationalparks.
Erneut wurde den Stammtischbesuchern eine schöne und interessante Region unseres Globuses näher gebracht.
 
Bericht: M. Prüß 11.10.2016
 

Kultur und Kulturpolitik in Westafrika- das Beispiel Burkina Faso

Am 25. August hielt Hr. Dr. Dr. Pohl, der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Burkina Faso,
einen Vortrag über Kultur- und Kulturpolitik in dem westafrikanischen Staat.
Nach einer Vorstellung des Landes mit dem Fokus auf Geschichte, Ethnizität, Religion, der Rolle der
 
Bild 35A Moschee Bani 1
Foto : Dr. Dr. Dietrich Pohl, Vorraum einer Moschee im Norden Burkina Fasos
Könige und deren Verankerung in der Gesellschaft, sowie der jüngsten Geschichte, zeigte der Botschafter
an Beispielen von Musik- und einem Filmfestival sowie an der Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland
zur Restaurastion verschiedener Museen, wie sich die Kulturszene in Burkina Faso entwickelt. Auch das vom Regisseur
Christoph Schlingensief begonnene Operndorf stellte er vor und machte die Rolle des Goethe Institutes deutlich.
Hr.  Dr. Dr. Pohl zeigte den Unterschied im Verständnis der Bevölkerung von Kulturgut auf. Werden doch bestimmte Gegenstände in Burkina Faso auch
als religiöses Gebrauchsgut genutzt und nicht ausschließlich als rein museale Objekte gesehen.
Der Botschafter machte deutlich, dass Deutschlands Engagement in der Kultturpolitik von der Regierung und der Bevölkerung begrüßt und anerkannt wird.
Nach dem Vortrag wurden noch Fragen beantwortet und der Beweis erbracht, dass auch an warmen Sommerabenden interessante Vorträge gut besucht sein können.  
Dr.Dr. Dietrich Pohl und Fr. Prof. Dr.  Renate Kastorff-Viehman im Gespräch mit den Zuhörern. 
Bericht: M. Prüß 26.08.2016
Foto: Manfred Prüß                                                                                                                                            IMG 4909 1
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Weitere Informationen:http://www.ouagadougou.diplo.de/Vertretung/ouagadougou/de/02/Botschafter__und__Abteilungen/Botschafter_20Dr_20Pohl.html

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
             

Hamburger Hafencity am 14. Mai 2016

Am Modell erläuterte Hr. Schmedemann von der HafenCity Hamburg GmbH die geplante Entwicklung des Areals
Welche Ziele hat man sich gesetzt und wie kam es zur Umwidmung des Hafengebiets ?
Wann ist mit dem Abschluß der Bautätigkeiten zu rechnen. Hr. Schmedemann wurde von unseren Reiseteilnehmern "gelöchert", wußte aber auf alle Fragen eine Antwort.
 
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Foto: Manfred Prüß

 
Bei der anschließenden Führung wurde deutlich, welche städtebaulichen Herausforderungen zu meistern waren. So mußten alle Gebäude und die dazugehörige Infrastruktur gegen Hochwasser geschützt werden.
 
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Foto: Manfred Prüß
 
 Historische, maritime Technik trifft auf zeitgenössische Architektur. Hier der Blick auf die Elbphilharmonie
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 Foto: Manfred Prüß
 

Stadtteilrundgang Wesloerforst am 23. April 2016

Am Sonnabend, dem 23. April fand unser Stadteilrundgang durch den Wesloer Forst
statt.
Nach guter Vorbereitung durch Bodo Fabian startete die Gruppe gegen 14:20 Uhr
vom Holzhof Wesloe
 
Waldhusen4
Foto: Manfred Prüß
 
WaldhusenStadtteilwanderung 1
Foto: Manfred Prüß
Die Sonne schien, doch es war noch recht frisch für diese Jahreszeit. Knut Sturm,
der Bereichsleiter des Stadtwaldes Lübeck leitete seine Führung mit einigen Eckdaten
der Lübecker Forsten ein, um dann an verschiedenen Stops auf deren naturnahe
Bewirtschaftung, die bereits erzielten Erfolge, die weltweite Anerkennung aber auch
auf die Probleme einzugehen.
Knut Sturm ging jedoch nicht nur auf die Bewirtschaftung des Waldes ein, sondern
brachte uns auch
Fauna und Flora des Waldes näher. Ein Spaziergang gespickt mit vielen
interessanten Informationen.
Vielen Dank Hr. Sturm

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Kontakt

Gesellschaft für Geographie und Völkerkunde zu Lübeck e.V.
Hohelandstr. 50, 23564 Lübeck

1. Vorsitzender: Dr. Steffen Lindemann
2. Vorsitzender: Dr. Klaus Schuback
E-Mail: kontakt(at)geoluebeck.de